1) Wenn jemand eine Reise tut
so kann er was erzählen,
drum nehm ich meinen Stock und Hut
und tät das Reisen wählen.
Da hat er gar nicht übel,
gar nicht übel, gar nicht übel dran getan;
verzähl er nur weiter Herr Urian.
2) Zuerst ging’s nach dem Nordpol hin;
da war es kalt auf Ehre!
Da dacht’ ich denn in meinem Sinn,
dass es hier besser wäre.
Da hat er gar nicht übel...
3) In Grönland freuten sie sich sehr,
mich ihres Ort’s zu sehen,
und setzten mir den Trankrug her,
den ließ ich aber stehen.
Da hat er gar nicht übel...
4) Die Eskimos sind wild und groß,
zu allem Guten träge,
da schallt ich Einen einen Kloß,
und kriegte viele Schläge.
Da hat er gar nicht übel...
5) Nun war ich in Amerika,
da sagt’ ich zu mir: Lieber!
Nordwestpasage ist noch da;
mach’ dich ein Mal darüber!
Da hat er gar nicht übel...
6) Flugs ich an Bord und aus in’s Meer,
den Tubus fest gebunden,
und suchte sie die Kreuz und Quer,
und hab’ sie nicht gefunden.
Da hat er gar nicht übel...
7) Von hier ging ich nach Mexico,
ist weiter, als nach Bremen;
da, dacht’ ich, liegt das Gold wie Stroh,
du sollst einen Sack voll nehmen.
Da hat er gar nicht übel...
8) Allein, allein, allein, allein,
Wie kann der Mensch sich trügen!
Ich fand da nichts als Sand und Stein,
und ließ den Sack da liegen.
Da hat er gar nicht übel...
9) Drauf kauft’ ich etwas kalte Kost
und Kieler Sprott und Kuchen,
und setzte mich auf Extrapost,
Land Asia zu suchen.
Da hat er gar nicht übel...
10) Der Mogul ist ein großer Mann,
und gnädig über Maßen,
und klug; er war jetzt eben dran,
einen Zahn auszieh’n zu lassen.
Da hat er gar nicht übel...
11) Hm! dacht’ ich, der hat Zähnepein
bei aller Größ’ und Gaben!
Was hilft’s denn auch noch, Mogul sein!
die kann man so wohl haben.
Da hat er gar nicht übel...
12) Ich gab dem Wirt mein Ehrenwort
ihn nächstens zu bezahlen.
Und damit reist’ ich weiter fort
nach China und Bengalen.
Da hat er gar nicht übel...
13) Nach Japan und nach Otaheit,
nach Afrika nicht minder;
und sah bei der gelgenheit
viel’ Städt’ und Menschenkinder.
Da hat er gar nicht übel...
14) Und fand es überall wie hier,
fand überall ein’n Sparren,
die Menschen grade so wie wir,
und eben solche Narren!
Da er übel, übel d’ran getan;
verzähl’ er nicht weiter, Herr Urian!
In dem Lied geht es um die Erlebnisse eines Reisenden, der zahlreiche Länder und Orte besucht, darunter den Nordpol, Grönland, Amerika und Asien. Trotz seiner Abenteuer und der Hoffnung auf Schätze findet er oft Enttäuschungen, wie in Mexiko, wo er nur Sand und Stein entdeckt. Der Text reflektiert die Erfahrungen und Beobachtungen des Reisenden, der feststellt, dass die Menschen überall ähnlich sind und die gleichen Schwächen haben. Insgesamt wird eine Mischung aus Humor und Ironie vermittelt, während er seine Reisegeschichten erzählt.
Liedtext & Noten
Das Lied Wenn jemand eine Reise tut ist in folgenden Liederbüchern mit Text zu finden:Cover | Liederbuch | Nummer | Tonart | Takt | Noten | Akkorde | Kaufen |
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