1) Soll man sonder Anstoß ruhen
wenn der Blick des Tages flieht,
muss der Kummer in den Schuhen,
die man von den Füßen zieht,
vor dem Bette stehen bleiben,
und so hält es auch mein Sinn:
grillen, die den Schlaf vertreiben,
werf' ich mit den Kleidern hin.
2) Überflüss'ge Nahrungssorgen
hab' ich niemals zu verleih'n;
wer dergleichen denkt zu borgen,
spreche ja bei mir nicht ein.
Tage, die noch kommen sollen,
kränken mich nicht vor der Zeit;
will der Beutel mit mir schmollen,
die Geduld hebt unsern streit.
Wenn der Tag zu Ende geht, soll man seine Sorgen wie Sand aus den Schuhen ausschütteln und sie vor dem Bett stehen lassen. Der Sprecher legt störende Grübeleien mit den Kleidern ab, damit der Schlaf nicht vertrieben wird. Um Essen und Vorräte macht er sich keine überflüssigen Gedanken und verleiht solche Sorgen auch niemandem. Wer sich solche Last ausborgen will, ist bei ihm falsch. Er lässt sich von kommenden Tagen nicht im Voraus kränken, und selbst wenn der Geldbeutel einmal schmollt, klärt die Geduld den Streit. So lädt das Lied ein, ruhig zu schlafen und dem Morgen gelassen entgegenzusehen.
Liedtext & Noten
Das Lied Sanfter Schlaf ist in folgenden Liederbüchern mit Text zu finden:Cover | Liederbuch | Nummer | Tonart | Takt | Noten | Akkorde | Kaufen |
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Der WiegenliederSchatz (2004) |
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Das große Liederbuch (2001) Die schönsten deutschen Volks- und Kinderlieder |
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