1) Ei wie so töricht ist, wenn man's betrachtet,
wer einem Leineweber seine Arbeit verachtet,
kein Mensch auf dieser Welt, der seine Arbeit nicht bestellt,
jeder Muss sagen: Leineweber muss man haben.
2) Wann ein klein Kind auf die Welt wird geboren,
wird ja dem Leinweber seine Arbeit auserkoren:
in ein feins Windelein wird es gewickelt ein,
Bänder gewebet man darum leget.
3) Wenn sich eine Jungfrau auf schönste will zieren,
muss sie dem Leinweber seine Arbeit erküren:
ein feines Hemdelein, um und um Spitzelein,
ein neues Kleide zur Lust und Freude.
4) Kaiser und König und mächtige Herren
können dem Leinweber seine Arbeit nicht entbehren:
ziehen sie in das Feld, sind vor den Feind gestellt,
zum Zeltaufschlagen Leinweber muss man haben.
s. Als unser Heiland zum Leiden ist kommen,
hat er dem Leinweber seine Arbeit genommen:
in ein feins Tüchelein drückt er sein Antlitz ein,
tät sich verneigen der Welt zum Zeichen.
Das Lied thematisiert die wichtige Rolle des Leinewebers in verschiedenen Lebensphasen. Es wird betont, dass jeder Mensch, vom Neugeborenen bis zu Königen, auf die Arbeit des Leinewebers angewiesen ist, sei es für Windeln, festliche Kleidung oder sogar zum Schutz im Krieg. Der Text hebt die Unverzichtbarkeit des Handwerks in der Gesellschaft hervor und verdeutlicht, dass selbst große Persönlichkeiten nicht ohne diese Kunst auskommen. Schließlich wird erwähnt, dass auch Jesus seine Wertschätzung für den Leinweber erweist, indem er sein Antlitz in ein feines Tuch drückt.
Liedtext & Noten
Das Lied Ei wie so töricht ist ist in folgenden Liederbüchern mit Text zu finden:Cover | Liederbuch | Nummer | Tonart | Takt | Noten | Akkorde | Kaufen |
Das große Liederbuch (2001) Die schönsten deutschen Volks- und Kinderlieder |
39 | D | 3/4 | Bestellen |