1) Schlaf, holder Knabe süß und mild!
Du deines Vaters Ebenbild.
Das bist du; zwar dein Vater spricht,
du habest seine Nase nicht.
2) Nur eben jetzo war er hier,
und sah dir ins Gesicht,
und sprach: "Viel hat er zwar von mir,
Doch meine Nase nicht".
3) Mich dünkt es selbst, sie ist zu klein;
doch muss es seine Nase sein;
denn wenn's nicht seine Nase wär',
wo hätt'st du denn die Nase her?
4) Schlaf, Knabe! Was dein Vater spricht,
spricht er wohl nur im Scherz.
Hab' immer seine Nase nicht,
und habe nur sein Herz!
Hab' immer seine Nase nicht,
und habe nur sein Herz!
Ein zärtliches Wiegenlied spricht einen kleinen Jungen an und preist ihn als Ebenbild seines Vaters. Dabei klingt spielerisch an, dass der Vater behauptet, der Junge habe nicht seine Nase. Der Vater war eben noch da, sah das Kind an und meinte erneut, es sei viel von ihm darin, nur die Nase nicht. Die Erzählerin überlegt, die Nase sei zwar klein, müsse aber doch vom Vater sein – woher sonst sollte sie kommen. Am Ende beruhigt sie den Knaben: Was der Vater sagt, ist wohl nur ein Scherz, er soll einfach friedlich schlafen. Wichtiger als die Nase ist ohnehin, dass der Junge das Herz des Vaters hat – ein liebevoll wiederholter Wunsch.
Liedtext & Noten
Das Lied Die Mutter an der Wiege ist in folgenden Liederbüchern mit Text zu finden:Cover | Liederbuch | Nummer | Tonart | Takt | Noten | Akkorde | Kaufen |
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Der WiegenliederSchatz (2004) |
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