1) Wohl hier im Hunsrück bin ich geboren.
Zum Räuberhauptmann ward ich erkoren.
Gar mancher fiel von meiner Hand,
der Schinderhannes werd ich genannt.
2) Ich bin schon weit in der Welt rumkommen,
in diesem Wald nahm man mich gefangen.
Man führt mich in die Stadt hinein,
wo ich sollt enthauptet sein.
3) Man tat mich auf das Rathaus führen,
dort tat man mich examinieren.
Man schreibt mir jedes Wörtlein auf
und führt mich zum Turm hinauf.
4) In diesem Turm hab ich gesessen,
viel schlechte Speisen hab ich gegessen,
bis endlich kam heran die Stund,
zu der ich nichts mehr essen kunnt.
5) Johannes Bückler ist mein Name
und zweiundzwanzig sind meine Jahre.
Zwei Tag, zwei Nacht vor meinem End
empfing ich noch das Sakrament.
6) Ade lieb Vater, ade lieb Mutter,
ade lieb Schwester, ade lieb Bruder,
wascht eure Hände in meinem Blut,
denn das Scheiden tut nicht gut.
Der Liedtext erzählt die Lebensgeschichte des berühmten Räubers Schinderhannes (Johannes Bückler), der im Hunsrück geboren wurde und zum Räuberhauptmann aufstieg. Er berichtet von seinen Taten und seiner Gefangennahme im Wald. Anschließend beschreibt er, wie er in die Stadt gebracht und dort im Rathaus verhört wurde, bevor er in einen Turm eingesperrt wurde. Während seiner Gefangenschaft musste er schlechte Speisen essen und wartete auf seine Hinrichtung. Er nennt seinen bürgerlichen Namen und sein Alter und erwähnt, dass er kurz vor seinem Tod noch das Sakrament empfangen durfte. Abschließend verabschiedet er sich traurig von seinen Eltern und Geschwistern und bittet sie symbolisch, ihre Hände in seinem Blut zu waschen, da ihm der Abschied schwerfällt. Die Ballade zeichnet den Weg vom gefürchteten Räuber bis zu seiner letzten Stunde nach.
Liedtext & Noten
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