Frühlingsabend (Was kann schöner sein)      

1) Was kann schöner sein,
was kann mehr erfreu'n
als ein Abend in den Lenzen?
Wenn der Bäumlein Duft rings erfüllt die Luft,
und die Abendwolken glänzen;
Wenn die Vöglein brütend girren,
und am See die Mücken schwirren,
wenn die Bienelein mit dem Honigseim
süß beschwert nach Hause irren.

2) Dann geht man hinaus,
lässt zurück das Haus,
setzt sich auf den weichen Rasen;
Hört den süßen Schall
von der Nachtigall
und der Hirtenflöte blasen.
Auch der Frösche Lenzgesänge
schallen aus dem Schilf die Menge;
Fröhlich ist ihr Mut,
aufgetaut ihr Blut
nach des langen Winters Strenge.

3) Sinkt die Nacht, alsdann
gehet jedermann
ungern aus der Freude Mitte,
weil des Himmels Zelt.
besser ihm gefällt,
als sein Dach und seine Hütte.
Doch die Zeit ist hingeflogcn,
und der Mond heraufgezogen
samt den Sternelein,
welche, groß und klein,
glänzen an des Himmelsbogen.

Das Lied malt die Schönheit eines Frühlingsabends aus, wenn der Duft der Bäume in der Luft liegt, die Abendwolken leuchten und die Vögel brüten, während Mücken am See tanzen und die mit Honig beladenen Bienen heimfliegen. Die Menschen treten hinaus, lassen das Haus hinter sich und setzen sich auf den weichen Rasen. Sie lauschen dem Gesang der Nachtigall und dem Klang der Hirtenflöte, und aus dem Schilf stimmen die Frösche ihre fröhlichen Lieder an. Nach dem langen Winter wird allen warm ums Herz, als wäre das Blut wieder aufgetaut. Wenn die Nacht sinkt, möchte niemand die heitere Runde verlassen, denn das Himmelszelt gefällt ihnen fast mehr als das eigene Dach. Doch die Zeit vergeht wie im Flug, der Mond steigt auf und mit ihm unzählige Sterne, die groß und klein am Himmelsbogen glänzen.

Liedtext & Noten

Das Lied Frühlingsabend ist in folgenden Liederbüchern mit Text zu finden:
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