Es war ein Kaiser an dem Rhein      

1) Es war ein Kaiser an dem Rhein,
der hat drei schöne Töchterlein,
es war ein Kaiser an dem Rhein,
der hat drei schöne Töchterlein.

2) Die erste wollt die reichste sein,
die zweite zog ins Kloster ein.

3) Die dritte zog ins ferne Land,
da war sie fremd und unbekannt.

4) Bei einer Wirtin klopft sie an;
da ward die Tür ihr aufgetan.

5) " Wer liegt da draußen für der Tür?"
"Ein arme Dienstmagd liegt dafür."

6) "Eine arme Dienstmagd brauch ich nicht,
die abends vor der Türe liegt."

7) Frau Wirtin nahm sie ein halbes Jahr;
sie aber dient ihr sieben Jahr.

8) Und als die sieben Jahr um warn,
da ward das Mägdlein krank und lahm.

9) Frau Wirtin reicht ihr ein Glas Wein:
Wer mögen deine Eltern sein?"

10) Mein Vater ist Kaiser an dem Rhein,
und ich sein liebes Töchterlein.

11) Und als das Kind gestorben war,
drei Lilien wuchsen auf ihrem Grab.

12) Da kam ihr Vater und segnet's ein,
sein allerliebstes Töchterlein.

Ein Kaiser am Rhein hat drei schöne Töchter. Die erste strebt nach Reichtum, die zweite geht ins Kloster, und die dritte verlässt die Heimat und bleibt in der Fremde unerkannt. An der Tür einer Wirtin sucht sie Arbeit und Obdach; zunächst abgewiesen, wird sie schließlich aufgenommen, und aus einem halben Jahr werden sieben Jahre treuen Dienstes. Am Ende erkrankt das Mädchen schwer, und erst dann fragt die Wirtin nach ihrer Herkunft; die Magd gesteht, dass ihr Vater der Kaiser am Rhein ist. Kurz darauf stirbt sie, und drei Lilien sprießen auf ihrem Grab wie ein stilles Zeichen ihrer Reinheit und Unschuld. Der Kaiser kommt, findet das Grab seines allerliebsten Kindes und segnet es.

Liedtext & Noten

Das Lied Es war ein Kaiser an dem Rhein ist in folgenden Liederbüchern mit Text zu finden:
Cover Nummer Tonart Takt Noten Akkorde Kaufen
Der Spiellieder-Schatz 27 D 3/4 Bestellen
Voggy's Kinderliederbuch 114 D 3/4 Bestellen
Der Liederbär 195 D 3/4 Bestellen