Es fuhr ein Matrose      

1) Es fuhr ein Matrose wohl über das Meer,
|: nahm Abschied vom Liebchen, das weinte so sehr. :|

2) Nach einigen Jahren, sie kannten sich kaum,
|: sie gingen zur Kirche und ließen sich trau'n. :|

3) Sie knieten vorm Altar und reichten die Hand:
|: "Jetzt bist du mein Weibchen und ich bin dein Mann." :|

Alternativer Text:
1)
Es fuhr ein Matrose wohl über das Meer,
nahm Abschied vom Liebchen, das weinet so sehr.
O weh mir, es bricht mir mein Herz,
ich kann nicht mehr leben vor Kummer und Schmerz.

2) Ein Jahr war vergangen, er kehrt nicht zurück,
sie harrte am Ufer mit weinendem Blick.
Da bekam sie die Nachricht, das Schifflein versank,
der Matros und die Mannschaft im Meere ertrank.

3) Und blasser die Wangen und größer die Not,
was soll ich noch leben, mein Liebster ist tot.
Da ging sie am Strande der Donau entlang,
da sieht sie den Matrosen mit'ner andern am Arm.

4) Da legt sie sein Kindlein zu Füßen ihm hin
und ging in die Donau mit traurigem Sinn.
Da kann man ja sehn, wie die Männer so sind:
erst schwören sie Treue, dann wolln sie kein Kind.

Das Lied erzählt von einem Matrosen, der übers Meer fährt und sich von seinem weinenden Liebchen verabschiedet. In einer Fassung kehrt er nach einigen Jahren zurück, die beiden erkennen sich kaum wieder, gehen zur Kirche und geben sich am Altar die Hand: nun sind sie Mann und Frau. In einer alternativen, ernsteren Fassung vergeht ein Jahr ohne Nachricht, die junge Frau wartet vergeblich und hört, das Schiff sei gesunken. Von Kummer gezeichnet glaubt sie ihren Liebsten verloren, bis sie ihm am Donauufer unerwartet begegnet – am Arm einer anderen. Erschüttert legt sie ihm ihr gemeinsames Kind zu Füßen und wendet sich, ganz verzweifelt, der Donau zu. Das Lied schließt mit der bitteren Einsicht, dass geschworene Treue manchmal gebrochen wird.

Liedtext & Noten

Das Lied Es fuhr ein Matrose ist in folgenden Liederbüchern mit Text zu finden:
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