Das arme Dorfschulmeisterlein      

Das Arme Dorfschulmeisterlein
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1) In einem Dorf im Schwabenland,
da lebt, uns allen wohlbekammt,
da wohnt in einem Häus'chen klein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

2) Am Sonntag ist er Organist,
am Montag fährt er seinen Mist,
am Dienstag hütet er die Schwein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

3) Am Mittwoch fährt er in die Stadt
und kauft, was er zu kaufen hat,
'nen halben Hering kauft er ein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

4) Und Donnerstag dann in der Schul'
legt er die Buben über'n Stuhl.
Er haut so lange, bis sie schrein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

5) Am Feitag dann im Unterricht
erzählt er von der Weltgeschicht
und paukt die Jahreszahlen ein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

6) Am Samstag schließlich sind noch dann
Vokabeln und Grammatik dran;
er quält die Buben mit Latein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

7) Und wenn im Dorfe Hochzeit ist,
dann könnt ihr sehen, wie er frisst.
Was er nicht frisst, das steckt er ein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

8) Und wird im Dorf ein Kind getauft,
dann könnt ihr sehen, wie er sauft.
Elf Halbe schüttet er sich ein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

9) Und wird im Dorf ein Schwein geschlacht,
dann könnt ihr sehen, wie er lacht.
Die größte Wurst ist ihm zu klein,
dem armen Dorfschulmeisterlein.

10) Und wird im Dorf ein Haus gebaut,
dann könnt ihr sehen, wie er klaut;
den größten Balken schleppt er heim,
das arme Dorfschulmeisterlein.

11) Und wenn die Schule einmal brennt,
dann könnt ihr sehen, wie er rennt;
die nächste Ecke rennt er ein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

Das Lied zeichnet mit augenzwinkerndem Ton das Bild eines Dorfschulmeisters im Schwabenland, der arm ist, aber in alle Aufgaben des Dorflebens eingespannt. Über die Woche hinweg wechselt er die Rollen: sonntags spielt er die Orgel, montags fährt er Mist, dienstags hütet er Schweine, mittwochs besorgt er in der Stadt das Nötigste, donnerstags verteilt er Hiebe, freitags paukt er Geschichte und samstags plagt er die Jungen mit Latein. Bei Festen lässt er es sich gutgehen: auf Hochzeiten isst er tüchtig und steckt sich Reste ein. Zu Taufen trinkt er reichlich, und beim Schlachten kann ihm selbst die größte Wurst nicht groß genug sein. Wird ein Haus gebaut, greift er sich schlitzohrig den dicksten Balken. Brennt die Schule, rennt er kopflos davon – stets begleitet vom ironischen Refrain vom „armen Dorfschulmeisterlein“, der seine Mischung aus Fleiß, Schwächen und dörflicher Selbstverständlichkeit liebevoll überzeichnet.

Liedtext & Noten

Das Lied Das arme Dorfschulmeisterlein ist in folgenden Liederbüchern mit Text zu finden:
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